widersetzen ist ein breites antifaschistisches Aktionsbündnis für Alle.

Wir haben genug von Rechtsruck und AfD. Mittels massenhaftem zivilen Ungehorsam stellen wir uns dem Faschismus und rechter Politik entschlossen entgegen.

Ob AfD oder andere rechte Strukturen – wir lassen ihnen keinen Raum. Wir blockieren rechte Aufmärsche, wir zeigen Haltung und kämpfen für eine offene und solidarische Gesellschaft.

Du bist herzlich willkommen! Bei uns engagieren sich Antifaschist*innen, queere und antirassistische Gruppen, Großeltern, Gewerkschafter*innen, Klimaaktivist*innen, Nachbar*innen, Jugendliche – und viele mehr.
Wir sind zivilgesellschaftlich, vielfältig und ungehorsam.

👉 Stehe ein für eine hoffnungsvolle Zukunft.
👉 Schließ dich uns an, wir freuen uns auf dich!

Kein Raum für Faschismus – nicht heute, nicht morgen.

Unser BÜNDNIS

Wir teilen unsere Ablehnung der AfD und des Rechtsrucks in Deutschland mit diversen Akteuren der Zivilgesellschaft. Hierzu arbeiten wir anlässlich unseren Aktionen mit einem breiten Bündnis von Organisierungen, gewerkschaftlichen Akteuren und Partei(-jugenden) zusammen. Uns ist es wichtig, die Breite des Protests gegen die AfD in ihrer Vielfalt sichtbar werden zu lassen, auch über große Demonstrationen am Tag der Aktion hinaus. Dies gilt insbesondere für lokale Bündnisse am Ort unseres Protestes.

Wir arbeiten hierfür mit:

  • Antifaschistischen Gruppen und Einzelpersonen
  • Antirassistische Organisierungen
  • Gewerkschafter*innen
  • Lokalen Initiativen und Vereinen
  • Parteijugenden
  • Hochschulgruppen
  • Jugendverbänden
  • Auszubildendenorganisierungen
  • Schüler*innenvernetzung
  • queeren Organisierungen

Unsere Zusammenarbeit ist getragen von einer geteilten Ablehnung der AfD und einem klaren antifaschistischen Selbstverständnis und Haltung.

Ortsgruppen

Arbeitsgruppen

Es gibt verschiedene, bundesweite Arbeitsgruppen innerhalb von widersetzen:

  • Anti-Rassismus
  • Awareness
  • Barriereabbau
  • Bündnis
  • Finanzen
  • Infrastruktur
  • IT
  • Mobilisierungs-Koordination
  • Presse
  • Prozesse
  • Sanis
  • Social Media
  • Städte-Koordination

Wenn ihr Kontakt zu einer AG sucht, schaut auf der Kontakt-Seite nach oder meldet euch an die allgemeine widersetzen@widersetzen.com Mailadresse.

Aktionskonsens

Die Gründung des neuen AfD-Jugendverbands am 29./30.11.2025 in Gießen darf nicht stattfinden. Zu diesem Zweck werden in Gießen Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen des Zivilen Ungehorsams stattfinden.

Wir werden uns zu Tausenden vor den Zugängen und Zufahrten der Hessenhalle versammeln und nicht freiwillig Platz machen. Wir bleiben
dort, bis wir unsere Aktion gemeinsam beenden. Wir sind kreativ, offen und einladend für die Gießener Bevölkerung. Von uns wird keine Eskalation ausgehen. Feuerwehr und Rettungsdiensten wird jederzeit die Durchfahrt ermöglicht. Wir gehen solidarisch miteinander um, achten aufeinander und unterstützen uns. Alle Teilnehmenden bestimmen selbst, wie weit sie in der konkreten Situation gehen wollen.

Mögliche finanzielle oder juristische Folgen tragen wir gemeinsam. Niemand wird während und nach der Aktion allein gelassen.

Dieser Aktionskonsens ist ein verbindlicher Rahmen für die Aktionen von widersetzen. Er beansprucht keine Gültigkeit für Aktionen von anderen Gruppen oder Organisationen. Mit solchen Aktionen, die sich ebenfalls gegen die Gründung der AfD-Jugend richten, sind wir solidarisch. Wir laden auf dieser Grundlage alle Menschen aus Gießen und dem gesamten Bundesgebiet ein, sich gemeinsam mit uns zu widersetzen.


Rückblick

Riesa 2025: Der nächste Parteitag der AfD, fand wegen der vorgezogenen Bundestagswahlen, am 14. und 15.1.25 in der sächsischen Kleinstadt Riesa statt. Mit nur kurzer Mobilisierungszeit und höhen Hürden, aufgrund der enormen Kälte und des abgelegenen Ortes, waren die Vorzeichen für die zweite Runde widersetzen eher negativ. Trotz dieser Herausforderungen schafften wir es als widersetzen gemeinsam über 200 Busse und ca. 15.000 Menschen im tiefsten Winter zum Protest nach Riesa zu bringen. Der Parteitag wurde durch zahlreiche, kreative Aktionen des Zivilen Ungehorsams von ca. 12.000 Widersetzer*innen über 2 Stunden verzögert. Es folgte eine breite mediale Berichterstattung, die den starken Protest, aber auch massive Polizeigewalt thematisierte.

Essen 2024: Nach einer Videokonferenz mit 170 Antifaschist*innen aus unterschiedlichsten Zusammenhängen war widersetzen und das Vorhaben den AfD-Parteitag in Essen im Juni 2024 zu verhindern geboren. Nach nur 10-Wochen Mobilisierung nahmen ca. 7000 Widersetzer*innen an Aktionen des Zivilen Ungehorsams teil. An verschiedenen Orten wurden AfDler gestört und ihre Anreise zum Parteitag in der Essener Grugahalle erschwert und verzögert. Schlussendlich begann der Parteitag mit einer Menge Trubel und ca. 30 Minuten Verspätung. Insgesamt protestierten am Tag ca. 50.000 Menschen gegen den Parteitag – der wohl größte Protest in Essens Stadtgeschichte.

An diese Erfolge gilt es für uns anzuknüpfen! Gemeinsam wollen wir uns der fortschreitenden Normalisierung entgegenstellen und das AfD-Verbot, selbst in die Hand nehmen!

FAQ

Wie kann ich mitmachen?

Kontaktiere eine Ortsgruppe in deiner Umgebung, gehe zu öffentlichen Veranstaltungen und kaufe ein Busticket zur nächsten Aktion.

Muss ich schon in einer Gruppe sein, um dabei zu sein?

Nein, widersetzen soll ein „Mitmachangebot“ sein, was offen für alle ist, die sich antifaschistische engagieren möchten.

Was ist ziviler Ungehorsam?

Ziviler Ungehorsam bedeutet, dass Menschen absichtlich und gewaltfrei gegen Gesetze, Regeln oder staatliche Anordnungen verstoßen, um auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen oder politische Veränderungen anzustoßen.

Ich war noch nie auf einer Demo – kann ich trotzdem mitkommen?

Ja! Besuche ein Demotraining, sprich mit Menschen, die bereits Erfahrung haben und ganz wichtig: suche dir eine Bezugsgruppe mit der du gemeinsam an- und abreist. Immer gemeinsam, niemals allein!

Woher weiß ich, wann und wo Aktionen stattfinden?

Folge widersetzen auf des bundesweiten Social Media Kanälen. Außerdem kannst du schauen ob in deiner Stadt oder in deiner Nähe eine widersetzen Ortsgruppe aktiv ist, diese kontaktieren und deren Kanälen folgen.

Wie bereite ich mich auf eine Aktion vor?

Wichtig ist es ein Demotraining zu besuchen, dort erfährst du alles was du wissen musst um gut vorbereitet auf eine Aktion zu gehen. Suche dir außerdem Menschen mit denen du gemeinsam anreisen kannst, als Bezugsgruppe könnt ihr euch gegenseitig unterstützen.

Gibt es bei euch Awareness-Teams oder Ansprechpersonen vor Ort?

Wir versuchen vor Ort bei unseren Demonstrationen immer auch Awareness-Personen anwesend zu haben.

Geschichte

Die Gründung von widersetzen entwickelte sich im Umfeld der Protestvorbereitungen gegen den AfD-Bundesparteitag in Essen 2024.

Zu diesem Zeitpunkt organisierten die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten“ (VVNBdA) e. V. und Aufstehen gegen Rassismus (AgR) bereits seit mehreren Jahren Aktionen gegen AfD Bundesparteitage. Auch in Essen fanden Vorbereitungen gegen den AfD Parteitag statt: „Gemeinsam laut“ (eine gemeinsames Projekt von “Essen stellt sich quer” und “Aufstehen gegen Rassismus”) und ein Stadtbündnis planten seit Monaten Demonstrationen und Kundgebungen, um der AfD den Raum in Essen zu nehmen.

Ermutigt durch die Massenproteste und die wachsende Bewegung von “Studis gegen Rechts” nach der Veröffentlichung der “Remigrationspläne” im Januar 2024 entstand eine zunächst sehr kleine Initiative von Aktivistist*innen, die über viele Jahre Aktionen des zivilen Ungehorsams mit organisiert hatten. Die Idee: Es ist Zeit, zu handeln und einen Schritt weiter zu gehen. Wir knüpfen an die Erfolge zivilen Ungehorsams von “Dresden Nazifrei” gegen die Naziaufmärsche der 2010er in Dresden an. Wir ergänzen die bereits geplanten Kundgebungen und Demonstrationen in Essen durch Aktionen zivilen Ungehorsams. Die Umsetzung sollte in Zusammenarbeit mit bestehenden lokalen Gruppen wie „Essen stellt sich quer“ und „Aufstehen gegen Rassismus Essen“ erfolgen.

Das Bündnis „gemeinsam laut“ hatte sich zu diesem Zeitpunkt nach längerer Diskussion gegen die Durchführung von zivilem Ungehorsam entschieden. Es gab zu wenig Erfahrung und auch die Sorge, dass ziviler Ungehorsam die Zusammenarbeit mit dem Stadtbündnis erheblich stören könnte – auch über die Protesttage im Juni 2024 hinaus. So entstand aus einer Idee, einer Handvoll Aktivist*innen und der Hoffnung auf den Mut vieler “widersetzen”. Den Namen verdankt das aktivistische Netzwerk dem Versammlungsgesetz in NRW: Darin ist der Aufruf zu Blockaden unter Strafe gestellt. Also wurde aus anstelle der Aufforderung zu Blockaden, der Appell sich gemeinsam zu widersetzen und den AfD Parteitag zu verhindern.

Im April 2024 fand eine erste Videokonferenz statt, um die Idee von “widersetzen” bundesweit vorzustellen und zu sehen, ob die Idee sich ausbreiten könnte und zu bundesweiten Mobilisierungen führen würde. 170 Antifaschist*innen aus antifaschistischen Gruppen, der Klimabewegung, Gewerkschaften und linken Vereinen und Organisationen kamen zur Auftaktvideokonferenz. Am Ende von 90 Minuten ernsthafter, abwägender, solidarischer Debatte fiel die Entscheidung, widersetzen zu versuchen.

Nach nur 10 Wochen Mobilisierung nahmen ca. 7.000 Menschen an Aktionen von widersetzen teil. Insgesamt beteiligten sich rund 50.000 Personen an den Protesten gegen die AfD in Essen. Der wohl größte Protest der Stadtgeschichte Essens. Hunderte junge Menschen erlebten das erste Mal Selbstwirksamkeit mittels kollektivem, zivilen Ungehorsams. Essen war ein Erfolg mit großen Schwachstellen. Zu wenig Ressourcen, Zeit und Menschen führten zu einer mangelhaft organisierten und unstrukturierten Antirepressionsarbeit. Eine systematische juristische Aufarbeitung der Proteste fand nicht statt. Die Öffentlichkeitsarbeit nach den Protesten lag auf zu wenigen Schultern. Es fehlte an klaren Absprachen und Zuständigkeiten. Es gab keinen Aktionsticker. Fast alle Prozesse waren noch auf die Schnelle improvisiert.

Nach Essen trafen sich kurz nach den Protesten rund 50 Aktive in Göttingen, um die Proteste auszuwerten und zu besprechen wie und ob es mit widersetzen weitergeht. Beschlossen wurde, trotz begrenzter Kapazitäten weiterzuarbeiten. Erste Stadtgruppen entstanden. Strukturen wurden auf mehr und feste Füße gestellt. Aus Fehler sollte gelernt werden und frühzeitig mit den Vorbereitungen gegen den nächsten AfD-Bundesparteitag begonnen werden.

Bei der geplanten Aktiven-Konferenz in Leipzig im Oktober 2024 stand noch nicht fest, wann und wo der nächste AfD Parteitag stattfinden sollte. Die Ampelregierung war im Amt. Die nächsten Bundestagswahlen für September 2025 terminiert. Viel Zeit, um in Ruhe die nächsten Aktionen zu planen. Nach Leipzig professionalisierten sich die Strukturen deutlich: große digitale Planungstreffen, klarere Strukturen und Abläufe und ein stärkeres Selbstverständnis als bundesweite Organisierung machten die Arbeiten transparenter und verteilte Verantwortung auf mehr Schultern.

Durch den Bruch der Ampelkoalition und der vorgezogenen Bundestagswahl wurden auch die Vorbereitungen gegen den Parteitag in Riesa ein Marathon im Galopp. 12 Wochen, dazwischen Weihnachten, Mitte Januar, mitten in ländlichen Sachsen, ohne größere, bestehende örtliche Strukturen. Auch Riesa war eine Herausforderung, aber schlussendlich ein großer Erfolg. Ganze 15.000 kamen mit über 200 Bussen aus dem ganzen Bundesgebiet trotz eisigen Wetters nach Riesa. 12.000 beteiligten sich an Aktionen des zivilen Ungehorsams und verzögerten den Beginn des AfD Parteitages erfolgreich über Stunden. Es folgte eine breite mediale Berichterstattung, in der auch Polizeigewalt thematisiert wurde.

Auch Riesa war ein Lernort für das „Wie weiter?“ antifaschistischer Bewegungen. Nach dem Erfolg von Riesa bildeten bzw. verfestigten sich dutzende Ortsgruppen bundesweit. Infolgedessen stellte sich eine weiterer Aufbau und Professionalisierung der Strukturen ein. Der nächste Fokus: Die Neugründung der Jugendorganisation der AfD.

Ein prägendes, zentrales und diskutiertes Element von Beginn an waren der Aktionskonsens und das Aktionsbild von widersetzen, das u.a. durch die feministische Intervention und Menschen aus der Klimabewegung geprägt war und durchgesetzt wurde: Die Aktionen sollen für viele zugänglich sein und durch Breite ein hohes Maß an Schutz bieten –  für ein buntes, kreatives Aktionsbild und eine bewusste Abgrenzung von einer szenigen Antifa Ästethik und maskuliner Machtdemonstration. “Alle zusammen gegen den Faschismus” ist Botschaft und Selbstverpflichtung von widersetzen: gesamtgesellschaftlich anschlussfähig, solidarisch miteinander, eine selbstwirksame Alternative zu den Zumutungen des Alltags. Als breites linkes Bündnis gilt es für widersetzen in erster Linie solidarisch und wohlwollend untereinander umzugehen. Im Angesicht rechter Hegemonie ist die erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedener linker Akteur*innen immens wichtig. Dieser Ansatz setzte sich in der Anfangsphase durch und prägt widersetzen bis heute.